Jetzt trifft man sie fast in jedem Garten an: Wildbienenhotels in allen Grössen; schlicht, kunstvoll oder kitschig. Auf jeden Fall ein gutes Gefühl, etwas für die bedrohten Winzlinge zu tun, denken wohl viele Gartenbesitzer. Ein Wildbienenhotel allein genügt allerdings nicht. Es bietet zwar Nistmöglichkeiten, aber kein Futter. Dafür sind allerlei Wildpflanzen notwendig, wie der Natternkopf, die Wiesenwittwenblume, die rundblättrige Glockenblume oder der Dornige Hauhechel. Ohne diese Wildpflanzen verkommt das Bienenhotel zum reinen Gartenaccessoire.
Noch mehr gilt dies für Schmetterlinge. Sie benötigen als Nahrung nicht nur Nektarpflanzen. Die gefrässigen Raupen sind auf Blätter von einheimischen Wildstauden wie Brennnessel, Wilde Möhre, Wasserdost, Skabiose, Distel oder Brombeere angewiesen.
Wilde, naturnahe Gärten bieten Lebensraum für viele Insekten und andere Tierarten. Herausgeputzte, sterile Gärten sind für alle heimischen Tierarten eigentliche Wüsten und werden von Schmetterlingen und Wildbienen gemieden. Besonders lebensfeindlich sind moderne Schottergärten ohne Bepflanzung und von Rasenrobotern getrimmte Grünwüsten.
Wer einheimischen Wildbienen, Schmetterlingen oder Vögeln in seinem Garten Lebensraum bieten will, kommt nicht darum herum, einheimische Pflanzen zu setzen und eine gewisse Wildheit zuzulassen.