Natur gedeiht. In jedem Winkel, mit vielen Facetten und in ihrer eigenen Gestalt. Uns bleibt eigentlich nur das Staunen. Haben wir aber dieses Staunen verlernt, bleibt meist nur der Aktionismus.
Des Menschen Streben leitet ihn oft dahin, alles in eine Form und zu einem Zweck zu leiten. Frei sich ausbreitende Pflanzen müssen zurückgedämmt, ausufernder Verbreitungsdrang in Schranken gewiesen, zu hoch wachsende Pflanzen gestutzt, überbordende Fülle gestoppt werden.
Was bewegt uns dazu? Und was passiert mit uns, wenn wir auf diesen Aktionismus verzichten? Die Frage, was dabei mit der Natur, mit den Pflanzen geschieht, lasse ich einmal aussen vor. Aber was geschieht mit uns? Pflanzen bewegen, verändern sich. Sind wir aber noch so beweglich, dabei tatenlos zusehen zu können? Für diese Hingabe muss man kein Garten-Fatalist sein. Aber wir können und sollen uns folgende Fragen immer wieder stellen:
Wie viel Natur wollen wir in unserem Garten zulassen? Wie viel Dynamik und Veränderung darf es in unserem Garten geben? Im Grunde geht es darum, sich zu fragen: Können wir sein und dabei empfinden, was uns begegnet? Oder wollen wir tun und alles immer nach unserem Sinn verändern?