Wo beginnt mein Garten und wo endet er? Ein Garten sagt sehr viel über uns selbst und unser Verhältnis zur Umwelt aus. Möchten wir uns ganz abkapseln oder öffnen wir uns zu unseren Nachbarn?
Ein Garten soll ein Rückzugsort sein, an dem wir uns wohlfühlen. Wir haben ein Urbedürfnis nach Schutz und Rückendeckung, vielleicht ein Vermächtnis aus der Steinzeit. Die Angst und das Bedürfnis nach Sicherheit sind geblieben. Ein Garten ohne geborgene Räume wirkt seelen- und charakterlos.
Bei vielen Grundstücken hat man heute den Eindruck, dass das Bedürfnis nach Sicherheit sehr gross sein muss. Mit ihren Zäunen, Sichtschutzelementen und Mauern ähneln sie eher Hochsicherheitstrakten und Gefängnissen. Die Frage ist, wer bleibt dabei der Ein- oder Ausgeschlossene? An sich können solche Gestaltungselemente eine Bereicherung für den Garten sein – wie die «Geheimen Gärten» der englischen Gartenkultur auf magische Weise zeigen. Was ich bemängle, ist die Phantasie- und Lieblosigkeit vieler Trennelemente. Ich appelliere an eine Offenheit, von der alle profitieren würden. An blühendenden Beeten könnten sich beide Nachbarn erfreuen. Und auf einer grossen Wiese könnten Kinder wieder richtig Fussball spielen. Unser Blick würde in die Ferne schweifen, könnte Neues entdecken, berührt werden.