Rosenfreude ohne Spritzen

Kletterrose ‘New Dawn’

Es gibt wohl kaum eine Pflanze, über die so viel geschrieben wurde wie die Rose. Trotzdem bin ich immer wieder erstaunt, wie sich Vorurteile hartnäckig halten: Rosen seien pflegeintensiv und müssen regelmässig gespritzt werden. Dabei ist das Gegenteil längst bewiesen. Vorausgesetzt, man arbeitet mit den richtigen Sorten.

Wie bei Obst und Beeren ist die landläufige Vorstellung, dass alte Sorten robuster sind als neue. Leider stimmt dies nicht generell. Im Gegenteil. Gerade in den vergangenen 20 Jahren wurden immer mehr Rosensorten gezüchtet, die Robustheit mit langer Blütezeit in sich vereinen.

Rosa centifolia ‘Fantin Latour’

Bei den historischen Rosen, die in den vergangenen Jahren wieder in Mode gekommen sind, ist es vor allem die Pilzkrankheit Sternrusstau, die bei einigen Sorten bereits im September für vorzeitigen Laubfall sorgt. Es gibt aber auch unverwüstliche Sorten wie die Zentifolie ‘Fantin Latour, die selbst im Februar in meinem Garten noch völlig gesunde Blätter hat. Weitere Sorten, die ich empfehlen kann, findet man bei den Strauchrosen: die fantastische Rosa x alba ‘Maxima, die auch als Kletterrose verwendet werden kann;  die leicht gefüllte Weinrose Rosa rubiginosa ‘Amy Robsart’ oder die Moschata-Hybride ‘Mozart, eine Sorte die ihre Blüten bis zum ersten Frost im November zur Schau trägt.

Ramblerrose ‘Albertine’

Bei den Kletterrosen sind es vornehmlich die Schlingrosen (Rambler), die als robust und blühfreudig gelten. Besonders empfehlen kann ich die einmal blühende Sorte ‘Albertine’, die in einer solchen Fülle blüht, dass einem der Atem stockt; dann ‘New Dawn’, die auch noch an halbschattigen Standorten blüht; weiter ‘Bobby James’ und Rosa brunonii ‘La Mortola’, die beide einen wahren Wasserfall weisser Blüten hervorbringen, mit dunkelgrünem und gesundem Laub.

Bei den modernen Strauchrosen empfehle ich die Sorte ‘Westerland’, deren spezieller Farbton als Bernstein oder Kupfer angegeben wird. Weitere Sorten sind ‘Lichtkönigin Lucia’ (zitronengelb), ‘Märchenland’ (intensivrosa), ‘Angela’ (altrosa) und ‘Lavender Dream’ (lavendelfarben).

Wichtig ist, sich zu informieren, bevor man Sorten auswählt. Rosenbaumschulen, also Pflanzenproduzenten, die sich auf Rosen spezialisiert haben, verfügen über fundierte Kenntnisse.

Empfehlenswerte Adressen für alle, die sich für Rosen interessieren, die auch bei extensiver Pflege gesund gedeihen:

Rosen Huber – Schaugarten und Pflanzencenter im aargauischen Dottikon

Hauenstein – Schaugarten und Pflanzencenter in Rafz; Filialen in Baar und Zürich

Alain Tschanz – Rosenbaumschule in Aclens in der Westschweiz

Rosenhof Schultheis – grosse Auswahl an Rosenraritäten

In unserem Schaugarten in Wängi blühen unter anderem ‘Albertine’, ‘New Dawn’ und ‘Mozart’.

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Peter Richard

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Als ich mich in den Achtzigerjahren als Naturgärtner selbstständig machte, galt ich als Aussenseiter und verträumter Spinner. Mittlerweile sind Naturgärten salonfähig geworden. Doch immer noch arbeiten Gärtner gegen die Natur anstatt mit ihr. Auf diesen Seiten möchte ich Tipps geben, wie man entspannt mit einheimischen Pflanzen gärtnert und wildromantische Bilder kreiert.

Peter Wechsler

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Das Herz muss dabei sein, es braucht Gefühl und Intuition im Garten, Von Zeit zu Zeit sollte man sich in Erinnerung rufen, dass Gärten zum Leben und Erleben da sind. Ich empfehle, den Garten auf sich wirken zu lassen, bevor man zu Schere oder anderen Werkzeugen greift. Gartenratgeber hinterfrage ich kritisch, da oft Pflanzen empfohlen werden, die nur mithilfe von Pflanzenschutzmitteln gesund bleiben.

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