Der Sommer liegt bereits hinter aus, zumindest laut meteorologischem Kalender. Hatten Sie sich auch so sehr darauf gefreut? Wärme, Sonnenschein, Flanieren an lauen Abenden, einfach das Leben geniessen.
Ob auch Tiere den Sommer herbeisehnen? Bei Bienen habe ich da meine Zweifel. Für sie ist er eine karge Zeit. Ende Juni sind alle Wiesen gemäht, selbst die ökologisch wertvolleren, extensiv genutzten. Immer öfter werden nach der Heuernte auch Wege und Waldränder gemäht. So verschwindet ein weiteres Nahrungsangebot. Imker müssen ihre Tiere mit Zuckerwasser über die blumenlose Zeit bringen.
Was bleibt sind Naturoasen, die nicht bewirtschaftet werden, aber auch unsere Hausgärten. Der Umschwung von Einfamilienhäusern macht heute einen beachtlichen Teil der Landschaft aus. Was für ein Glück für Bienen und Insekten, wenn sie auf einen lebendigen Naturgarten treffen. In einem naturnah, mit einheimischen Wildblumen, bepflanzten Garten finden viele Insekten die nötigen Wirtspflanzen und Unterschlupfmöglichkeiten, die in der leer geräumten Kulturlandschaft verschwunden sind.
In diesem Sinne ist Ihr Naturgarten ein wichtiger Mosaikstein zur Vernetzung der natürlichen Landschaft. Halten Sie ihn lebendig, und freuen Sie sich über seine Vielfalt. Die Bienen freuen sich mit Ihnen.
Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die Blütezeit mit Zierstauden wie Herbstanemone und Herbstaster zu verlängern. Das obige Foto entstand im Schaugarten von Winkler Richard Naturgärten in Wängi.