Krieg im Garten

Was bedeutet eigentlich das Wort Pflanzenschutz? Für viele bedeutet es Kampf gegen Schädlinge, Pilzkrankheiten und andere unerwünschte Erscheinungen im Garten.

Nur, wovor soll die Pflanze geschützt werden? Die grösste Bedrohung für die Pflanzenwelt sind doch wohl wir selbst. Verpestete Luft, verunreinigtes Wasser, kontaminierte Böden und gerodete Regenwälder sind nur einige Beispiele aus dem Repertoire unserer Art, wie wir mit der Natur und ihren Lebewesen umspringen. Bevor wir also eine Pflanze mit chemischen Mitteln vor Insekten oder Schnecken beschützen wollen, sollten wir uns überlegen, was wir damit der Erde, der Luft und dem Wasser antun. Schlechtes Wachstum, starker Schädlingsbefall oder Epidemien wie der Feuerbrand haben immer mehrere Ursachen, die mit den im Handel erhältlichen Pflanzenschutzmitteln höchstens vorübergehend zum Verschwinden gebracht, niemals aber geheilt werden können. Gefragt ist Prävention und nicht Symptombekämpfung.

Um Krankheiten wie Mehltau und Rost vorzubeugen, wähle ich robuste Wildrosen und Kultursorten, die ohne jeglichen Pflanzenschutz gedeihen – vorausgesetzt, sie werden am richtigen Ort gepflanzt.

Entsprechend den Ansprüchen der Pflanzen muss der Boden vorbereitet werden. Bauerngartenstauden wie Rittersporn und Phlox benötigen eine Kulturschicht von mindestens 40 bis 50 cm. Auch Strauchrosen brauchen, bis auf wenige Ausnahmen, tiefgründigen, humosen und gut mit Nährstoffen versorgten Boden.

Der Boden kann im Laufe der Jahre nur mühsam und nur in den obersten Schichten verbessert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Neuanlage die Rohplanierung richtig auszuführen. Denn auf 20 cm Humus und einem verdichteten Lehmboden darunter gedeihen weder Gemüse- noch Blumengärten.

Empfehlenswert ist es, den Boden wieder zur Ruhe kommen zu lassen. Da die Erdhaufen mehrmals umdeponiert wurden, ist die Bodenstruktur zerstört und das Bodenleben muss sich erst wieder einspielen. Wer Geduld hat, im ersten Jahr nur eine Gründüngung oder andere einjährige Arten zu säen, wird in den Folgejahren mit Blumen und Gemüse belohnt, die vor Gesundheit strotzen.

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Peter Richard

Peter Richard

Als ich mich in den Achtzigerjahren als Naturgärtner selbstständig machte, galt ich als Aussenseiter und verträumter Spinner. Mittlerweile sind Naturgärten salonfähig geworden. Doch immer noch arbeiten Gärtner gegen die Natur anstatt mit ihr. Auf diesen Seiten möchte ich Tipps geben, wie man entspannt mit einheimischen Pflanzen gärtnert und wildromantische Bilder kreiert.

Peter Wechsler

Peter Wechsler

Das Herz muss dabei sein, es braucht Gefühl und Intuition im Garten, Von Zeit zu Zeit sollte man sich in Erinnerung rufen, dass Gärten zum Leben und Erleben da sind. Ich empfehle, den Garten auf sich wirken zu lassen, bevor man zu Schere oder anderen Werkzeugen greift. Gartenratgeber hinterfrage ich kritisch, da oft Pflanzen empfohlen werden, die nur mithilfe von Pflanzenschutzmitteln gesund bleiben.

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