Trockenheit im Frühling – richtig bewässern im eigenen Garten

Das Klima in Europa oder bei uns in Mitteleuropa wird immer wärmer. Dies spüren wir bereits seit einigen Jahren. Die Temperaturen steigen im Sommer meistens über 35 Grad. Seit Beginn der Industrialisierung steigt die Temperatur auf der Erde durchschnittlich um ein Grad Celsius, in der Schweiz sogar um zwei Grad. Unser Land erwärmt sich: Die Schweiz wird trockener, heisser und schneeärmer. Die Trockenheit setzte vor allem Neupflanzungen in den letzten drei Jahren stark zu. Bereits im Frühling dieses Jahr verzeichnet die Schweiz wieder hohe Temperaturen und eine enorme Trockenheit. Eingewachsene einheimische Bäume und Sträucher können sehr lange Trockenperioden aushalten. Wildrosen aller Art sowie robuste Schling- und Strauchrosen sind gegen die Trockenheit am ehesten resistent.

Für die Pflege im eigenen Garten ist das richtige Bewässern der Pflanzen das A und O. Im ersten Jahr der Bepflanzung sollte man zwei Mal pro Woche intensiv mit einer Brause jede Pflanze einzeln bewässern. Nicht jeden Tag: dadurch werden die Pflanzen „animiert“, nur in den obersten Erdschichten Wurzeln zu schlagen. Bei Sträuchern und Kletterpflanzen, auch neu gepflanzten Rosen, sollte man während der Bewässerung von 20 bis 30 zählen: 21, 22, 23, etc. Bei Bäumen von 20 bis 40 zählen. Somit ist eine ausreichende Bewässerung gewährleistet.

Im zweiten und dritten Jahr nach der Bepflanzung, sollte man Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen nur noch einmal pro Woche bewässern und nicht über die Flächen hinaus sprühen. Hierzu kein Wassersprenger verwenden. Dieser ist nur für Rasenflächen geeignet. Einheimische Pflanzen, die einen trockenen Standort bevorzugen wie Ruderal- oder Trockenplätze, sowie Pflanzen aus dem Mittelmeerraum (Kräuter wie Rosmarin, Lavendel, Ysop, Thymian, Majoran, Gewürzfenchel, etc.), sind überaus trockenresistent.

Bewässerungsanlagen sind in Naturgärten nicht notwendig, wenn die Pflanzen standortgerecht platziert wurden. Die Ausnahme sind Natur-Terrassen. Balkone und Terrassen mit heimischen Gehölzen und Stauden. Hier kann eine Bewässerungsanlage sehr nützlich sein. Besonders, wenn man öfters mal einige Tage weg ist.

2 comments On Trockenheit im Frühling – richtig bewässern im eigenen Garten

  • Liebe Fra Nussbaumer,

    ich bin Landschaftsgärtnerin und erst seit kurzem dem Naturgartenbau verfallen.
    Mich würde interessieren, wie Sie in Ihrer Firma Neuansaaten bewässern. Wir haben hier auch mit langen Dürreperioden zu kämpfen.
    Der einst optimale Zeitpunkt für Ansaaten im Herbst funktioniert nicht mehr. Wenn es denn Ende Oktober hoffentlich mal feuchteres Wetter hat kommen kurz darauf die ersten Nachtfröste und die Ansaat ist dahin.
    Auch müssen einige Neuansaaten auf Kundenbitte im Sommer ausgeführt werden.
    Mich würden Ihre Erfahrungen dazu sehr interessieren.

    Herzlichst
    Andrea Barthel, Deutschland

    • Jeannette Nussbaumer

      Liebe Frau Barthel
      Entschuldigen Sie bitte, ich habe Ihre Frage erst jetzt gesehen. Bei uns gab es einen Stellenwechsel in der Firma und ich habe diesen Blogg von meiner Vorgängerin übernommen. Ich werde Ihre Frage mit unserem Experten Peter Richard besprechen. Danach antworte ich Ihnen. Liebe Grüsse Jeannette Nussbaumer

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Peter Richard

Peter Richard

Als ich mich in den Achtzigerjahren als Naturgärtner selbstständig machte, galt ich als Aussenseiter und verträumter Spinner. Mittlerweile sind Naturgärten salonfähig geworden. Doch immer noch arbeiten Gärtner gegen die Natur anstatt mit ihr. Auf diesen Seiten möchte ich Tipps geben, wie man entspannt mit einheimischen Pflanzen gärtnert und wildromantische Bilder kreiert.

Peter Wechsler

Peter Wechsler

Das Herz muss dabei sein, es braucht Gefühl und Intuition im Garten, Von Zeit zu Zeit sollte man sich in Erinnerung rufen, dass Gärten zum Leben und Erleben da sind. Ich empfehle, den Garten auf sich wirken zu lassen, bevor man zu Schere oder anderen Werkzeugen greift. Gartenratgeber hinterfrage ich kritisch, da oft Pflanzen empfohlen werden, die nur mithilfe von Pflanzenschutzmitteln gesund bleiben.

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